Rozette Kats – Zu Besuch an der KAS

Rozette Kats wurde als Tochter jüdischer Eltern 1942 in Amsterdam geboren. Wegen der nationalsozialistischen Verfolgung entscheiden sich ihre Eltern, Rozette als achtmonatiges Kind in die Obhut eines nicht-jüdischen, niederländischen Ehepaares zu geben, die Rozette ab diesem Zeitpunkt Rita nennen. Ihre Eltern werden kurz darauf verraten, deportiert und mit dem neugeborenen Bruder in Auschwitz ermordet. Rozette erfährt erst mit 6 Jahren, dass sie eigentlich ein jüdisches Mädchen und ihr Name Rozette ist, dass die Eltern, mit denen sie aufgewachsen ist, nicht ihre leiblichen Eltern sind und ihre leiblichen Eltern von den Nazis umgebracht wurden.

Am 6. Juni war Rozette Kats zu einem Zeitzeugengespräch in der Aula der KAS. Anwesend waren die Schüler*innen der Stufe 6 sowohl der KAS als auch des FWG sowie 7 Schüler*innen der 5c, von denen drei ihre Eindrücke im Folgenden schildern.

 

Hallo! Ich bin Irma und ich bin die Tochter einer Journalistin, die im Deutschlandfunk arbeitete und Johanna heißt. Meine Mutter hatte mir schon oft von Rozette Kats erzählt und ich fand das Thema sehr spannend. Als meine Mutter mir erzählte, dass Rozette Kats Schulen besucht und den Kindern ihre Geschichte erzählt, habe ich meine Mutter gefragt, ob Rozette Kats auch mal an die KAS kommen könnte.

Meine Mutter fragte Rozette und die Schule und so konnte Rozette an die KAS kommen. Zwei Tage davor verloste meine Klassenlehrerin Frau Reichold, wer bei der Veranstaltung dabei sein durfte. Meine Freundin Josefa wollte unbedingt mit, aber wurde leider nicht ausgelost. Also beschloss meine Mutter Josefa am Tag zuvor, zu einem Essen mit Rozette einzuladen. Unsere Klassenlehrerin machte doch noch eine Ausnahme, weil Josefa Halbniederländerin ist und sich besonders für den zweiten Weltkrieg interessiert. Zu der Veranstaltung mit Rozette Kats durften also fünf Mädchen und drei Jungen aus der 5c mit.

Ich fand den Vortrag von Rozette Kats sehr traurig. Sie hat als jüdisches Baby in den Niederlanden gelebt. Als die Nazis das Land besetzt haben, haben ihre Eltern Rozette versteckt. Sie sind mit Rozettes Bruder in einem Konzentrationslager umgebracht worden. Wie andere Verwandte von Rozette auch. Überlebt haben aus ihrer Familie nur ihr Onkel und sie selbst.

Sie hat von ihrer getöteten Familie, getöteten Freunden und dem Judenhass erzählt. Sie hat erzählt, dass Juden an andere Schulen gehen mussten. Sie hat auch erzählt, dass Juden einen Judenstern kaufen und tragen mussten. Ein einziger Stern kostete sieben niederländische Cent. Das war viel Geld und viele jüdische Familien konnten sich das nicht leisten. Rozette hat einen Judenstern mitgebracht. Am Tag vor ihrem sechsten Geburtstag hat sie erfahren, dass sie nicht bei leiblichen Eltern aufgewachsen ist.


Rozette erzählte viel und sie erzählte sehr spannend. Rozette hat viel über ihre Familie gesprochen und ich habe alles sehr gut verstanden. Josefa, Lucy, Marlene, Lara und die Jungs sicherlich auch. Auch wenn Rozette einen niederländischen Akzent hat. Es war sehr interessant einer Geschichte zuzuhören, die ungefähr 70 Jahre alt ist. Am Ende hat Rozette gesagt, dass man immer man selbst sein soll. Hoffentlich sehe ich sie nochmal.

 

Mir hat besonders gut gefallen, dass Rozette Kats viel über ihre leiblichen Eltern und die Pflegefamilie berichtet hat. Sie wurde in die Pflegefamilie gebracht, da sie in einer nicht-jüdischen Familie sicherer war. Sie hat sich bei den Pflegeeltern wohl gefühlt, wollte jedoch später mehr über ihre leiblichen Eltern erfahren. Ihre Eltern und ihr Bruder, den die Mutter später erst geboren hat, wurden im Konzentrationslager umgebracht.

Es war traurig, als sie über die Ausgrenzung der Juden gesprochen hat. Zum Beispiel mussten Juden den Davidstern tragen und durften nur in bestimmte Läden und Schulen gehen. Als sie noch ganz klein war, reisten ihre Eltern von Haus zu Haus, um nicht von den Nazi-Polizisten entdeckt zu werden.

Rozette Kats bringt zu den Schulen, die sie besucht, echte Stücke aus der früheren Zeit mit, zum Beispiel Pass, Windel, Davidstern, Fotos. Das zu sehen war beeindruckend.

Insgesamt war der Vortrag sehr interessant und spannend!!!

von Marlene

 

Ich bin Josefa aus der 5C und war bei dem Vortrag von  Rozette Kats. Ich fand die Geschichte sehr interessant. Mir hat auch ihre Art gefallen zu erzählen. Ich bin selbst halb Niederländerin und fand es daher sehr schön den niederländischen Akzent zu hören. Rozette Kats‘ Geschichte finde ich sehr schön und traurig. Ich lese viele Bücher über den zweiten Weltkrieg und denke über das Thema nach. Am Abend zuvor war ich noch bei Irma zu Hause (meine Freundin). Ihre Mutter hatte das ganze organisiert und Rozette Kats war an dem Abend auch dort. Ich habe mich sehr gefreut, eine Frau kennen gelernt zu haben, die den zweiten Weltkrieg und die schreckliche Zeit des Holocaust überlebt hat. Ich werde sie nie vergessen wie auch ihre traurige aber auch schöne Geschichte.

 

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