Tag 1: Ankunft

Am Montag den 28 Februar 2011 flogen wir mit unserer Gruppe von 25 Schülern der jahrgangsstufe 11 und Frau Marschollek, Frau Raue und Herrn Deeken vom Köln-Bonner Flughafen nach Tel-Aviv. Voller Vorfreude und ebenso großer Neugier stiegen wir nach 4 Stunden Flug dem Flugzeug aus. Doch wurden wir noch länger auf die Folter gespannt denn wir mussten noch die Einreisekontrolle passieren. Als dann alle ihre Koffer hatten, ging es Richtung Ausgang. Unsere Austauschschüler haben wir direkt erkannt denn viele hatten sogar Plakate mit unseren Namen drauf gemacht. Von da aus gingen wir dann mit unserem jeweiligen Gastschüler nachhause. Den Nachmittag und den Abend hatten wir kein Programm mehr mit der Gruppe. Wir alle mussten und erst einmal ausruhen und unsere Gastschüler kennen lernen. Unsere Partnerschule

hatte uns einen großartigen und unvergesslichen Empfang bereitet mit Lufftballon, Blumen und großen Namensschildern, so dass wir sofort unsere Gastschüler fanden. Auch der Schulleiter unserer Partnerschule „Shewach Mofet“ Dov Urbach begrüßte uns sehr herzlich.

Tag 2: Tel Aviv, Besuch der Partnerschule

Am unserem zweiten Tag in Tel-Aviv besuchten wir unsere Partnerschule und konnten Einblicke in den Schullalltag einer israelischen Schule gewinnen. Besonders interessant war für uns, dass Schachklassenzimmer, in dem alle Schüler der 8. Jahrgangsstufe in Schach unterrichtet werden. Auch die von den Schülern im Technologieunterricht selbst gebauten Roboter beeindruckten uns sehr. Anschließend besichtigten wir die Bibliothek der Schule, die auch ein Gedenkraum für die Opfer eines Selbstmordanschlags beherbergt, dem dem einige Schüler der Schule unsere Partnerschule getötet wurden. Am Nachmittag und am Abend hatten wir Freizeit, die die meisten von uns dazu genutzt haben, die Stadt genauer zu erkunden, einzukaufen und den Sonnenuntergang am Strand zu genießen.

Tag 3: Tote Meer und Massada

Ein Reisebus sollte uns am dritten Tag ans Tote Meer uns nach Massada bringen

. die Busfahrt dauert annähert zwei Stunden und führte uns an der Stadt Jerusalem und an einem palestinänischen Gebiet vorbei, wo wir das erste Mal die Teilung des iraelischen Gebiets von einem palestinänsischen Gebiet durch eine Mauer sahen. Der erste Stopüp war nicht das Tote Meer, sondern die Wüste. Dort wanderten wir durch einen schmalen Grünstriefem, durch den ein kleiner Bach floß. Beeindruckend war, dass sich dieser Streifen in der komplett ausgetrockneten Wüste befand. Voller Vorfreude erreichten wir dann das Tote Meer und strürzten uns uns in das Salzwasser. Durch den ernormen des Toten Meeres von 43% kann man praktisch nicht untergehen, selbst wenn sich eine zusätzliche Person auf dich stützt, was wir natürlich versucht haben.Vom Toten Meer ging es weiter zur Bergfestung Massada. Diese beeinbruckende Festung in der Geröllwüstewurde 73 n.Chr. von Römer belagert. Als es den Römer endlich die Festung zu stürmen, fanden sie nur Leichen vor, da alle Einwohner lieber Selbstmord begingen, als sich versklaven zu lassen.

Am Abend dieses erlebnisreichen Tages fuhren wir mit dem Bus mitten in die Weiten der Negev-Wüste. Nach einiger Zeit tauchten am Horizont die Palmen der Oase auf, wo sich eihn Beduinenlager befand. Zu unserer Ehre und Überraschung wurde uns das VIP- Zelt zugewiesen; ein großes Zelt inklusive Kamelgeruch, bestückt mit bunten Teppichen und Madratzen. Nach kurzer Zeit des Ankommens und Einrichtens gab es erstmal eine Begrüßung in einem der anderen bunten Zelte. Einer der Beduinen erzählte über das Leben der Beduinen und die Gründe dafür, so weit ab

seits von der Zivilisation zu leben. Er beantwortete Fragen und mahl mit einem großen Mörser Kaffee für alle. Dieser schmeckte ganz anders als wir es gewohnt waren, da er mit Kardamom verfeinert war. Dazu wurde uns Tee serviert, ein wirkli

ch ganz außerordentlich leckerer schwarzer Tee, der auch verteilt im Lager auf den Feuerstellen in Kannen zu Selbstbedienung stand, ebenso wie Teller gefüllt mit bunten, außergewöhnlichen Süßigkeiten. Von der Versammlung aus gingen wir direkt zum Abendessen; traditionell, gemeinsam und auf dem Boden. Das Essen bestand, aus einer landestypischen Reispfanne, Salat und verschiedenen Fleischsorten, dazu wurden unterschiedliche Pida- und Pitabrote und Dips gereicht. Natürlich alles koscher!

Danach hatten wir Zeit, die Oase etwas genauer zu erkunden, duschen zu gehen oder uns auszuruhen von dem anstrengenden Tag. Dazu gab es vor unserem Zelt gemütliche Bänke, Tische und ein Lagerfeuer, das auch schon kurze Zeit später entfacht wurde. Die Gruppe gesellte sich auf Palmenstümpfen darum und dann wurden Geschichten erzählt, Marschmellows gegrillt und später wurde uns noch ein Mitternachtssnack gebracht; Brot mit herzhafter Käsecreme oder süßer Schokocreme. Ein paar von uns liefen noch etwas in der Gegend herum, es gab einiges zu entdecken. Die kleinen Hütten und Zelte waren allesamt sehr einfach gehalten, hatten dadurch aber ihren ganz eigenen Charme. Zwischen den Holzhütten liefen Pfauen umher, von den anderen Besuchern schallten Trommelklänge herüber; man fühlte sich tatsächlich wi

e in einer anderen Welt.

Irgendwann war jeder müde, selbst nach Unmengen von schwarzem Tee, also fanden wir uns im Zelt zusammen und irgendwann machte Herr Deeken dann die Laterne aus. Trotz der Schlafsäcke und den dicken Pullovern war es eine kalte Nacht, denn in der Wüste kann es, auch wenn man das tagsüber nicht vermutet, nachts bis zu 0 Grad werden. Einige wenige von uns stellten sich den Wecker schon auf halb 6 Uhr, um den Sonnenaufgang zu sehen. Das frühe Aufstehen hat sich definitiv gelohnt, der Anblick war wirklich bezaubernd. In der Wüste herrscht nachts eine sehr geheimnisvolle Atmosphäre, sie schimmerte leicht lila.

Das Frühstück toppte dann noch einmal alles Vorherige; Ein riesiges Buffet mit den allerleckersten Dingen. Für jeden Geschmack wurde etwas aufgetischt: Wer ein übliches Essen wir zu Hause wünschte, bediente sich am Rührei, den Cornflakes oder Früchten. Die Neugierigen probierten die verschiedenen Aufstriche, unter anderem Humus, dem wohl einige von uns verfallen sind. Bemerkenswert war der Jogurt, der so gar nicht mit dem zu vergleichen ist, was in Deutschland angeboten wird. Nach dem Essen ging es dann weiter mit dem Bus Richtung Jerusalem. Diese Nacht im Beduinencamp ist uns allen stark in Erinnerung geblieben. Es war ein einmaliges Erlebnis in der Wüste zu übernachten.

Tag 4: Jerusalem

Tag 5: Shabbat

Am Samstag konnten wir mit unseren Austauschschülern und ihren Familien Shabbat feiern. In Israel bzw. für Juden ist der Shabbat (vergleichbar mit dem Sonntag für Christen) der Höhepunkt der Woche. E

r wird traditionell mit der Familie verbracht. Der Shabbat beginnt mit dem Sonnenuntergang am Freitag und endet mit dem

Sonnenuntergang am Samstag.

Meine Gastfamilie ist nicht religiös und trotzdem wird der Shabbat im Rahmer der Familie verbracht. Am Freitagabend ging ich mit meiner Austauschpartnerin Sofi und ihrem Vater Nuri in einem Restaurant in Jaffa (die Altstadt von Tel Aviv) essen. Da der Vater, wie auch die Mutter kaum englisch sprachen und ich natürlich nichts von der hebräischen Speisekarte lesen konnte, bestellte der Vater für uns drei typisch israelisches Gerichte: verschiedene Arten Humus, einen Tomaten-Zwiebel-Gurken-Salat, Rindfleisch und Pittah (Brottaschen). Anschließend fuhren wir mit dem Auto nach Hause, nach Bat Yem, zurück. Auf der Fahrt konnte man die Vielfalt Tel Aviv s beobachten. So waren die streng religiösen Viertel ruhig, doch wo viele Russen leben, waren trotz Shabbat die Geschäfte geöffnet (was nach israelischem Gesetz illegal ist) und die Menschen auf den Straßen.

Am eigentlichen Shabbat, also am Samstag, habe ich mit meiner Gastfamilie ein Picknick gemacht. Dafür sind wir erst einmal einkaufen gefahren. Da eigentlich alle Läden zuhaben, sind wir wieder in das russische Viertel gefahren und sind dort in einen Supermarkt. Dort haben wir viel zu viel eingekauft! Von dort aus sind wir dann in einen großen Park gefahren, der besiedelt war, von israelischen Familien die picknickten und grillen.

Während wir dort dann auch mit grillen loslegten, trafen wir immer mehr Deutsche mit ihren Austauschpartner. Alle aßen automatisch mit (es war ja auch mehr als genug da) und wir unterhielten uns über Filme, Musik, Deutschland, Israel und vieles mehr. Alle waren gut gelaunt und glücklich, da dies auch der einzige schulfreie Tag in der Woche ist. Doch da Shabbat war, fuhren auch keine Busse mehr und alle wurden nach und nach abgeholt. Shabbat war also in meiner Familie kein religiöser Feiertag, sondern ein Tag mit der Familie!

Tag 6: Galiläa

„Auf den Spuren Jesu“ – so lautete unser Motto für den Tagestrip in den Norden Israels nach Galiläa. Von strahlender Sonne begleitet trafen wir uns frühmorgens in der Schule, um nach Nazareth – unserer ersten Station für diesen Tag – aufzubrechen.

Schon während der einstündigen Busfahrt wurden wir ausführlich von unserem deutschsprachigen Guide über die Region und deren Besonderheiten informiert und so konnten wir in Nazareth direkt mit den Besichtigungen beginnen. Vorerst legten wir jedoch noch eine kurze Pause in einem traditionellen Souveniershop ein und wurden dort zu einem Feigensaft eingeladen.

Zunächst wurden wir zur Verkündigungskirche geführt, in der, wie es die Überlieferung sagt, Maria gelebt haben soll. Nach einer kurzen Besichtigung folgte dann ein Rundgang durch die Josefskirche, an deren Stelle sich ehemals angeblich die Schreinerwerkstatt des biblischen Josefs befand. Interessant hierbei ist auch die unterhalb liegende Grotte, die der heiligen Familie einst als Wohnung gedient haben soll.

Auf dem Rückweg zum Bus stießen wir zur Freude aller auf einen arabischen Süßwarenladen und erstanden dort getrocknete Früchte, Gebäck, Bonbons und andere Spezialitäten. Nach einer erneuten kurzen Busfahrt erhaschten wir zum ersten Mal einen Blick auf den See Genezareth, an dem auch unsere nächste Station lag: Da

s ehemalige Fischerdorf Kafarnaum, dem Wohn- und Wirkungsort Jesu.

Heute ein verzauberter Ort voller archäologischer Ausgrabungen, umgeben von blühenden Büschen und im Wind wehenden Palmen. Im Mittelpunkt stehen hierbei die Überreste der Synagoge, in der Jesus lehrte und einige Wunder vollbrachte.

Unser nächster Halt war in einem kleinen Ort nahe dem See Genezareth, in dem wir eine Mittagspause einlegten. Wir stärkten uns mit Pizza und es blieb sogar noch ein wenig Zeit, um die Sonne zu genießen, bevor wir weiter zu den Golanhöhen fuhren. Von dort aus konnten wir noch einmal die atemberaubende Sicht über den See und die umliegende Landschaft bewundern und unser Guide berichtete uns über die Geschehnisse rund um diesen Ort.

Mit all diesen neu gesammelten Eindrücken, fuhren wir am späten Nachmittag wieder nach Tel Aviv zurück und wurden von unseren Austauschschülern abgeholt, jeder in Erwartung des letzten gemeinsamen Abends. Die einen schlossen sich zu Gruppen zusammen, andere verbrachten den Abend gemeinsam mit dem Austauschschüler oder der Familie. Zu Hause, in einem Restaurant, am Strand oder im Trubel der Stadt…